Archiv für den Monat: April 2015

Im Lesegarten 2. Teil

Weil ich heute gegen 10 Uhr vormittags auf dem Rückweg von einem Termin sowieso hier vorbeikam, habe ich mich zum Zeitunglesen wieder einmal im sonnigen Lesegarten niedergelassen. Und den Cappucchino aus dem Automaten getestet. Er kostet 50 Cent und für diesen Preis ist er akzeptabel.
Am Nachbartisch haben sich ein Mann und eine Frau „mittleren Alters“ niedergelassen. Er holt auch Kaffee aus dem Automaten. Offenbar haben sie sich hier zum Frühstück verabredet. Beide holen Tüten und Frischhaltedosen aus ihren Fahrradtaschen. Tomaten, belegte Klappstullen, Obstsalat. Sieht lecker aus. Und die Idee find ich toll.
Im Weserkurier steht interessantes über die Situation von Flüchtlingen in Bremen, über die Aktion „Bremen lebt“, die Johannes Strate von der Gruppe „Revolverheld“ ins Leben gerufen und die sich die Erhaltung eines lebendigen Kneipen- und Kulturlebens im Bremer Viertel auf die Fahne geschrieben hat. Großartig, sag ich mal als leidenschaftliche Viertelbewohnerin. Zu finden bei YouTube.
Außerdem nehme ich mir vor, mir nächste Woche den Film „Nur eine Stunde Ruhe“, Regie: Patrice Leconte („Monsieur Claude und seine Töchter“) in der Gondel anzusehen.
Und jetzt zurück an den Schreibtisch.

Im Lesegarten

Ich habe es wohl dem frühlingshaften Wetter zu verdanken, dass ich an einem Samstagnachmittag einen freien Platz im „Lesegarten“ der Zentralbibliothek Bremen an der Domsheide bekommen habe. Kommt selten vor, denn man sitzt hier wirklich schön und tatsächlich unter Bäumen! Durch das Glasdach ca. 12 Meter über mir sieht man einen schwimmbadblauen Himmel mit dicken Zuckerwattewolken. Bibliotheksbesucher wissen sich in der Regel zu benehmen, es ist also relativ ruhig, selbst die internationale studentische Arbeitsgruppe am Nachbartisch redet zwar viel, aber leise.
Leider habe ich heute nicht viel Zeit, will mir nur geschwind einen Reiseführer für Dresden besorgen. Es wird dann in einigen Wochen ganz sicher auch einen Bericht über ein Schreibcafé in Dresden geben.
Denn Cappucchino aus dem nicht besonders vertrauenerweckenden Automaten probiere ich dann lieber nächstes Mal.

Papier und Bleistift

In diesem Blog soll es ums Schreiben gehen, um Bücher und natürlich um Cafés.

Die meisten freiberuflichen Schreiber und Übersetzer kennen das: Wenn ich am heimischen Schreibtisch arbeite, bin ich manchmal etwas einsam, aber niemals allein – stets wuseln kleine böse Geister und Dämonen um meine bewollsockten Füße oder zwinkern hinterm Bildschirm vor, und ihre verführerischen Stimmchen sabotieren flüsternd Arbeitseifer und Motivation. Der innere Schweinehund grunzt hämisch … und so habe ich mir schließlich einen Büroarbeitsplatz fern von Sofa und Bücherregalen gemietet – Dämonen und Schweinehunde haben Hausverbot.  Das hat sich wunderbar bewährt.

Eine ganz andere Sache ist es, wenn ich „Privates“ schreibe. Tagebücher, Briefe, Geschichten, Romananfänge – das geht nicht zu Hause und gehört nicht ins Büro, dafür muss ich raus und unter Menschen: Schreiben kann ich am besten im Café. Meine Ansprüche ans Ambiente sind nicht allzu hoch. Die Musik soll nicht allzu laut und der Laden nicht überfüllt sein. Das Allerwichtigste: Guter, starker Kaffee. Keine Latte Macchiato, die schmeckt, als hätte man einem Kind, das unbedingt auch Kaffee haben will wie die Großen, einen Alibi-Tropfen Espresso in die warme Milch gekippt. – Und geschrieben wird natürlich nicht auf dem Netbook, sondern auf Papier, und zwar mit einem mittelweichen Bleistift. Folgen Sie mir also in die Schreib-Cafés von Bremen und anderswo.